Samstag, 11. April 2015

Der Indianer und die Grille

"Ein Indianer und ein Weißer gehen durch eine Stadt. Ringsum rauscht der
Großstadtverkehr. Plötzlich hält der Indianer den Weißen an: „Hörst du, da zirpt ein Grille.“
Der Weiße: „Hier gibt’s keine Grillen. Alles, was ich höre, sind Autos, Lkw’s, Motorräder.
Während die beiden weitergehen, läßt der Indianer unauffällig eine Cent-Münze fallen. Sie rollt ein kleines Stück auf dem Asphalt und bleibt liegen. Zwei, drei der vorüberhastenden Menschen hören: Da ist ein Geldstück gefallen, bleiben stehen und beginnen zu suchen. Einer nimmt die Münze auf, steckt sie ein.
Der Indianer und der weiße Mann beobachten dies und gehen weiter. Nach wenigen
Schritten schiebt der Indianer einige Pflanzenblätter vor einer Hausmauer beiseite und –
da sitzt die Grille.
Der Weiße: „Kein Wunder, Ihr Indianer hört eben besser.“
Der Indianer: „Die Münze, die gerade gefallen ist, war viel leiser als die Grille. Ihr
Weißen hört auf das Geld, ich höre auf die Grille.“" (Hopi)


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